Es ist das Ereignis in der Tiroler Marktgemeinde Telfs, auf das alle hin gefiebert haben. Das „Telfer Schleicherlaufen“ findet nämlich nur alle fünf Jahre statt. Heuer am ersten Sonntag im Februar. Tausende Zuschauer säumten die Straßen und wohnten den Umzügen und Darbietungen der mehr als 400 (männlichen) Fasnachtler bei. Darunter die Metzgermeister Michael Rauth und Markus Lechner, die den Fasnachtsgruppen Laninger und Kurpfuscher angehören. Gemeinsam mit der Fasnachtsgruppe „Sunna“ nimmt die Metzgerei Lechner-Rauth KG in Telfs eine tragende Rolle während der Fasnacht ein.
400 Sunna Boxerlen
Etwa zehn Tage vor dem Schleicherlaufen müssen nämlich die „Sunna Boxerlen“ produziert werden. Dazu bekommt die Metzgerei Besuch und tatkräftige Hilfe von den Mitgliedern der Sunna-Gruppe. Immerhin müssen für den großen Tag über 400 Würste gefüllt werden. „Das Brät bereiten wir vor. Bei den weiteren Produktionsschritten müssen uns die Fasnachtler helfen. So will es die Fasnachtsregel“, erklärt Metzgermeister Michael Rauth. „Alles in allem ist es aber mehr Show als Arbeit“, verrät er uns.
Die aus heimischen Rind- und Schweinfleisch hergestellten Boxerlen reifen nach getaner gemeinsamer Arbeit für einige Tage, werden geräuchert und luftgetrocknet und dann in aller Früh beim Schleicherlaufen gemeinsam mit Brezen vom Telfer Bäcker Waldhart an die Zuschauer verteilt. Schon um 7 Uhr zieht die Gruppe der „Sunna“ durch den Ort und bittet um gutes Wetter für das Schleicherlaufen.
Trommler, Sonnenträger und Sonnenbeschwörer
Die Tradition sieht es vor, dass der Trommler, der Bauer als Sonnenträger und der Sonnenbeschwörer in Frack und Zylinder vom Wirt und den Handwerkern im Ort (Metzer, Bäcker, Schlosser, Kaminkehrer) dabei begleitet wird. Das eigentliche Schleicherlaufen beginnt dann um 11 Uhr.
Autorin: Barbara Egger